Ballonfahrt über Leipzig

Ein Traum wird wahr. Leipzig von oben entdeckt.

Man sieht sie häufig am Leipziger Horizont entlang gleiten. Heißluftballons, welche Liebhaber und Freunde der Messestadt über eben diese führen. Oft habe auch ich diese Ballons bereits wahrgenommen und auch ab und zu als Motiv in meine Bilder eingebaut. Nun hatte ich selbst die Möglichkeit meine Heimatstadt von oben betrachten zu können.

Sage und schreibe sechs Anläufe hat es gebraucht bis ich mir den kleinen Traum erfüllen konnte. Leider machte mir das Wetter bei den ersten fünf Versuchen jeweils einen Strich durch die Rechnung. Aber was lange währt, wird endlich gut!

Am frühen Abend eines milden Sommertages war es endlich soweit! Mit elf weiteren Ballonfreunden, dem Ballonfahrer, sowie dem Fahrer des Transporters traf ich mich direkt vor dem Völkerschlachtdenkmal. Nun gab es eine kleine Einweisung bezüglich des Ablaufs und manch ein Teilnehmer verabschiedete sich vorsichtshalber von seinen unten gebliebenen Angehörigen. Um es vorwegzunehmen, natürlich kamen alle unbeschadet unten an. Anschließend wurde der Ballon von allen Beteiligten ausgebreitet und anschließend aufgerichtet. Da ich leider mit Abstand der Jüngste in der Runde war, hatte ich auch die körperlich schwerste Tätigkeit. Während der Ballon sich allmählich mit heißer Luft füllte, war es meine Aufgabe, diesen mit einem sehr, sehr langen Seil zu stabilisieren. Zum Glück aller konnte ich damit verhindern, dass sich der Ballon verselbstständigt und wir wie geplant die Tour antreten konnten.

Nachdem auch ich als Letzter den Ballon betreten durfte ging es endlich steil bergauf! Zu Beginn etwas wackelig, anschließend aber unerwartet entspannt ging die Reise los. Mit den anderen Ballonfreunden wurde es im Korb durchaus kuschelig, dennoch hatte ich genügend Freiheiten, um mit meinen Kameras das Geschehen festzuhalten.

So ließen wir uns vom Wind Richtung Süden treiben. Über den Südfriedhof, Lößnig, Markkleeberg und abschließend über das Neuseenland. Knapp 60 Minuten pure Freiheit. Es wirkte alles ein wenig unwirklich. Man befindet sich zwar auf einer Höhe von 300-800 Metern, nimmt diese aber nicht wahr. Wie in einer Spielzeugwelt bewegen sich winzige Autos über die Straßen und kleine Schiffchen bewegen sich in einem der riesig wirkenden Seen.

Hinter dem Störmthaler See setzen wir zur nicht ganz sanften, aber sicheren Landung an. Kurz darauf wurde der Ballon wieder in seine Einzelteile zerlegt und verpackt. Entgegen meiner Erwartung, dass dieses Event nun beendet ist, gab es für jeden Teilnehmer noch ein Glässchen Sekt. Zum krönenden Abschluss kam es zur Ballonfahrertaufe. Unser Ballonfahrer höchstpersönlich ließ es sich nicht entgehen, einige meiner kurzen Haare in Brand zu setzen und anschließend mit Sekt abzulöschen. Mit der im Anschluss ausgehändigten Urkunde zum Ballonfahrer (inklusive dreizeiligen Ballonfahrernamen) traten alle zufrieden die Heimreise an.

Für alle Leipzig-Liebhaber sehr empfehlenswert!