Urlaub Gran Canaria 2018
Der Winter in Deutschland kam die letzten Tage erst so richtig in Fahrt. Zweistellige Minustemperaturen waren keine Seltenheit. Glücklicher Weise entschied ich mich schon vor knapp fünf Monaten zu einer kurzen Winterpause im Februar auf den Kanaren. Mit drei Freunden ging es auf die wundervolle Insel Gran Canaria.
Du als aufmerksamer Leser wirst dich sicher erinnern, dass ich bereits im letzten Jahr ein paar Tage auf der kanarischen Insel verbracht habe. Allerdings war dieser Zeitraum etwas knapp bemessen, um die facettenreiche Insel im Atlantischen Ozean komplett zu erkunden. Somit brachte ich Gran Canaria in meinem Freundeskreis erneut ins Spiel und erhielt den Zuschlag. Bereits im Vorfeld habe ich mich ausgiebig belesen, sehenswerte Orte und Routen notiert, sowie einige Videos konsumiert. Auf der Reise immer dabei: mein Reiseführer, indem ich alle interessanten Orte angestrichen hatte.
Los ging am Sonntagabend um 23:00 (!) Uhr. Ich wurde als glücklicher Fahrer auserkoren und durfte mir die Nacht auf der leergefegten Autobahn in Richtung Frankfurter Flughafen um die Ohren schlagen. Was macht man nicht alles für knapp 20 Grad und ein wenig Sonnenschein. Kurz vor vier Uhr erreichten wir unser Parkhaus unweit des Flughafens. Die Zeit bis zum Abflug (kurz nach 6 Uhr) überbrückten wir mit einem kleinen Frühstück, dem Sicherheitscheck und allgemeiner Vorfreude.
Die knapp fünf Stunden Flugzeit versuchten wir in Schlaf umzumünzen, jedoch nur mit bedingten Erfolg. Wie ihr sicher wisst, ist ein Flugzeug (abgesehen von gehobeneren Klassen) kein bequemes Fortbewegungsmittel. Aber egal! Endlich geschafft! Völlig fertig kletterten wir aus dem Flugzeug und nahmen unser Gepäck in Empfang. Doch dann wurden wir plötzlich wieder wach. Ein Schritt aus dem Flughafen und die anstrengenden letzten Stunden wurden komplett vergessen. Sonne pur und die Winterjacke konnten wir getrost wegstecken. Mit unserem kleinen Cactus (violetter Mietwagen von Citroen) starteten wir zu unserer Airbnb Unterkunft in der wohl touristischsten Gegend im Süden der Insel – Maspalomas.
Angekommen, ausgepackt, Schlafplätze verteilt und ab in die Flip Flops. Einer der großen Highlights sind auf jeden Fall die Dünen, welche nur knapp drei Minuten von unserer Wohnung entfernt lagen. Auch wenn mir diese Sandberge bereits aus dem vergangenen Jahr bekannt waren, kam ich aus dem Staunen dennoch nicht heraus.
Zum Abschluss des ersten Tages fuhren wir in ein großes Einkaufscenter, welches ca. 15 Minuten entfernt lag. Schon letztes Jahr hatte ich den Tipp bekommen nicht direkt im Urlaubsgebiet einzukaufen. Das größere Angebot, sowie der niedrigere Preis haben den längeren Weg auf jeden Fall gerechtfertigt. Gekocht wurde meist selbst. Denn obwohl man aller fünf Meter ein Restaurant in Maspalomas findet, ist die Qualität leider nicht berauschend. Es gibt mit Sicherheit Ausnahmen, doch dies ist leider meine Erfahrung gewesen. Gezeichnet von dem anstrengenden Tag, ging es für uns zeitig ins Bett, um Kräfte für die kommenden Tage zu sammeln.
Zu Beginn des zweiten Tages ging es früh aus den Federn. Einer meiner Wegbegleiter führte eine Drohne bei sich und war ebenso bestrebt einen schönen Sonnenaufgang einzufangen. So zogen wir mit dem Auto an der Küste entlang bis zu der kleinen Hafenstadt El Pajar. Ein kleiner Strand und die langgezogene Küste boten eine tolle Kulisse. Die spanische Gelassenheit zeigte sich hier vor allem im Tierreich. Diese Bilder sagen wohl mehr als tausend Worte.
Nach ein paar entspannten Stunden am Pool zog es uns ins Landesinnere und somit in die Berge. Wir starteten von Maspalomas und fuhren an der Westküste entlang. Auf dem Weg hielten wir das eine oder andere Mal, um den jeweiligen Moment zu genießen.
Ab La Aldea de San Nicolas wurde es allerdings erst interessant. Ab jetzt wurde die Reise zu einem echten Abenteuer. Schmale Straßen, welche sich durch die Berge schlängelten, führten uns in das Zentrum der Insel. Steile Abhänge, welche die Beifahrer ab und zu zittern ließen. Aber auch optische Highlights, welche wir wohl nicht vergessen werden.
Nach einer sportlichen Mittagspause (meine Mitstreiter werden sicher lächeln) bei einer kleinen Kapelle in Acusa Verde erlebten wir einige weitere Höhepunkte. Wir fuhren vorbei an eindrucksvollen Felsschluchten, riesigen Stauseen, alten Gemäuern, sowie historischen Städten. Bis wir schließlich beim einem der höchsten und bekanntesten Orte der Insel angekommen waren – dem Roque Nublo (1813 msnm).
Von hier aus ging wieder bergab in Richtung Süden. Noch während der Heimfahrt sind wir von einem ansehnlichen Sonnenuntergang überrascht worden. Diesen ließen wir uns nicht entgehen und hielten spontan an einer Aussichtsplattform am Straßenrand. Nachdem wir fast den ganzen Tag unterwegs waren, blieb uns abends nur noch das gemütliche Beisammensitzen mit unserem täglichen Kartenspiel (6 nimmt! – sehr unterhaltsam!).
Der dritte Tag begann, wie jeder andere, mit einem ausgiebigen Frühstück. Wir planten an diesem Abend frischen Fisch zu essen, sodass wir am Vormittag in das nahegelegene Arguineguín fuhren. Im Hafen der Stadt haben wir die wärmenden Sonnenstrahlen genossen und schauten uns Rote Felsenkrabben aus nächster Nähe an. Nach einem kleinen Eis an der Strandpromenade kauften wir, wie geplant, frischen Barsch am Hafen. Dieser wurde noch vor unseren Augen filetiert. Auch so etwas sieht man nicht alle Tage. Aufgrund des super Wetters, entspannten wir den Nachmittag abermals am großzügigen Pool und ließen uns am Abend den Fisch schmecken.
Noch vor dem Frühstück ging es am kommenden Tag durch die Dünen. Auf dem durchaus beschwerlichen Weg begegneten wir ausschließlich einer Handvoll Joggern. Somit konnten wir den Sonnenaufgang ohne weitere Schaulustige genießen. Der lange Weg durch die Dünen hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Im Laufe des Tages unternahmen wir einen kleine Städtetrip. Zunächst ging es nach Telde, der zweitgrößten Stadt der Insel mit knapp 100.000 Einwohnern. Bereits im Vorhinein hatten wir die Viertel San Juan und San Francisco als Ziel erklärt. Die verträumten Viertel der Stadt boten uns einige attraktive und enge Gassen.
Später ging es zum Herz der Insel, der Hauptstadt Las Palmas. Hier geht es allgemein etwas hektischer zu, als auf dem Rest der Insel. Man merkte recht schnell, dass man sich nun in einer größeren Stadt befand. Doch auch diese hat Ihre Reize. Besonders empfehlenswert ist die Altstadt Vegueta. Die liebevoll gestalteten Fassaden mancher Gebäude sollte man sich nicht entgehen lassen.
Doch auch im Norden der Hauptstadt bot sich uns eine weitere Attraktion. Auf einer kleinen Halbinsel befand sich ein Berg, neben dem Fischerviertel La Isleta, von dem man auf die komplette Hauptstadt herabsehen konnte. Auch hier hat sich die Mühe des Aufstiegs bezahlt gemacht. Denn diese Aussicht hat für die Anstrengungen entschädigt.
Zum Abschluss des Städtetrips fuhren wir in die kleine Stadt Teror. Diese wurde uns vorab als „kanarischste“ Stadt beschrieben. Eine kleine Stadt, welche mit schmalen Gassen glänzte und einen sehr ruhigen Eindruck hinterließ. Von den höher gelegenen Punkten der Stadt konnte man die wundervolle Aussicht genießen.
An Tag Nummer fünf zeigte sich das Wetter leider von seiner schlechten Seite. Ein durchgängig bewölkter Himmel und immer wieder kurze Regenschauer verlangten uns einiges an Spontanität ab. So schauten wir uns zunächst im nahegelegenen Puerto Rico um. Die sehr touristische Stadt war für uns allerdings kein Highlight, sodass wir uns kurzerhand auf die Minigolf Bahnen verzogen. Für den internen Titel hat es bei mir leider gereicht. 😉 Schöner und bunter wurde es in Puerto de Mogán, welches auch als Venedig von Gran Canaria bezeichnet wird. Das kleine hübsche Feriendorf wurde im andalusisch-venezianischen Stil mit flachen weißen Häuschen, engen Gassen und Kanälen ins Meer gebaut. Ein gelungener Abschluss des nicht allzu freundlichen Tages.
Meine persönlichen Highlights erlebten wir am sechsten und vorletzten Tag der Reise. Ohne genaues Ziel wollten wir den Norden von Gran Canaria erkunden. Im Gegensatz zum Süden der Insel ist der Norden sehr „grün“ und bot viele versteckte Orte.
Nach einigen Stopps entlang der Küste durchquerten wir die hiesigen Bananenplantagen, um schließlich bei dem kleinen Dorf Los Dos Roques zu landen. Touristen gab es hier gar nicht. Nur ein paar wenige Häuser mit einem kleinen Strand, sowie einer beeindruckenden Landschaft. Wir erklommen einige Felsen und waren ziemlich beeindruckt von dem Schauspiel der Natur.
Im nahegelegenen Puerto de las Nieves (bei Agaete) ließen wir erneut die Seele baumeln. An der Strandpromenade schlenderten wir entspannt entlang und staunten über den Anblick der steilen, grünen Klippen. Die nahegelegenen Badegruben (Las Salinas) boten einen imposanten Anblick. Hier konnte sich der eine oder andere seinen Wunsch erfüllen, einmal im Atlantischen Ozean zu schwimmen. Eine absolute Empfehlung von meiner Seite!
Den Tag rundeten wir ab, indem wir vom Norden ins Landesinnere starteten. Und erneut erspähten wir kleine Dörfer in den Bergen von Gran Canaria, welche wir so nicht erwarteten. Nahezu menschenleere Orte, welche an Schönheit kaum zu überbieten sind. Wie es uns beliebte hielten wir an einigen Stellen, ließen den Moment wirken und fuhren der untergehenden Sonne entgegen. Bis wir schließlich, vollbepackt mit wahnsinnigen Eindrücken, zurück in unsere Unterkunft kamen.
Am letzten Tag der Reise hatten wir keine weiteren Trips geplant. Da uns bereits vorher der Wetterbericht einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. So hielten wir uns tagsüber in einer Spielhalle auf. Erspielten uns dort einen Basketball, welchen wir anschließend auf dem benachbarten Sportplatz ausgiebig nutzten. Bevor uns dann das Wetter zum Aufgeben zwang. Somit hatten wir genügend Zeit unsere Sachen zu packen und die vergangenen Tage Revue passieren zu lassen. Am nächsten Morgen brachen wir früh in Richtung Flughafen auf, um den Flug in das knapp 30 Grad kältere Deutschland anzutreten. PUH!
Abschließend kann ich nur jedem eine Reise auf Gran Canaria empfehlen. Die facettenreiche Insel ist vor allem abseits des Tourismus eine absolute Augenweide. Bis bald Gran Canaria!
Vielen Dank für die fantastischen Eindrücke vo Gran Canaria. Ich durfte sie selbst schon mal erleben. Danke auch für den wunderschönen Kalender “ Leipzig 2018″
Vielen Dank für diese schönen Fotos 🙂 Ich liebe deinen Foto-Blog
Vielen lieben Dank. 🙂
Danke für die phantastischen Bilder der wunderschönen Insel. Wir lieben Gran Canaria! Vorallem die kleinen Orte an der Westküste sind sehr zu empfehlen. Schade ist es, dass die alte Küstenstraße im Westen vor ein paar Jahren abgerutscht ist und seitdem gesperrt ist. Eine Fahrt an der dortigen Costa Verde war spannend und bot einen atemberaubenden Ausblick.
Nichts zu danken.
Vielen lieben Dank für dein Lob. 😉